"Karneval der Tiere" in der Fraugruppe St. Martin
Frau Comes leitete in der gewohnt gekonnten und lockeren Form ein: Camille Saint-Saens (1835-1921) war schon als Kind sehr begabt und gab mit elf Jahren sein erstes großes öffentliches Konzert als Pianist. Er wirkte lange Jahre als Organist in Großkirchen in Paris und schuf Sinfonien und Opern. Diese wurden weniger bekannt als seine sinfonischen Dichtungen, darunter vor allem „Karneval der Tiere“, und geistliche Musik, darunter ein Weihnachtsoratorium. Während er nach seiner Hochzeit mit einer viel jüngeren Frau nicht so besonders glücklich wurde, liebte er das Reisen und starb auch schließlich auf einer Reise in Algerien.
Der „Karneval der Tiere“, 1866 mit zwei Klavieren in privatem Kreise uraufgeführt, gelangte in der Orchesterfassung zu Lebzeiten von Saint-Saens nie zur Aufführung, wohl weil er Bedenken hatte, dass sich einige Komponistenkollegen in teils ironisch gemeinten Anlehnungen wiederfinden könnten. Das Stück besteht aus etwas über zehn verschiedenen Teilen oder Episoden des Auftritts unterschiedlicher Tiere und einem zusammenfassenden Schlussteil.
Dann bediente Herr Dr. Jünemann die Technik und spielte ab eine Erzählfassung von Loriot mit dem Dirigenten Karl Böhm und den Wiener Philharmonikern sowie dessen Sohn Karl-Heinz als Erzähler. Mit ausdrücklicher Billigung der Anwesenden gab es ein zweites Abspiel ohne begleitende Texte, bei dem der Fantasie und der Erinnerung an einleitende und erzählte Gedanken und Geschichten freier Lauf gelassen wurde.
Die Erschienenen erlebten einen interessanten Nachmittag mit teils bekannten aber auch teils weniger bekannten Seiten eines Musikstücks, das immer wieder mal ganz oder in Teilen im Rundfunk oder in Konzerten abgespielt oder aufgeführt wird.
Da die seit nunmehr fast 35 Jahren bestehende Frauengruppe mancherlei Bildungsveranstaltungen neben dem geselligen Beisammensein der Frauen unter sich anbietet und in den letzten Jahren auch immer wieder Männer zugelassen wurden, ist in der letzten Pfarrgemeindesratssitzung der Vorschlag aufgekommen, diese Gruppe stärker nach außen hin zu öffnen und in die gesamte Bildungsarbeit der Katholischen Pfarrgemeinde Schwalbach einzugliedern. Dafür soll dann auch ein neuer Name gefunden werden. Dieser Vorschlag wurde in der Runde wohlwollend zur Kenntnis genommen. Man wird aber alle Mitglieder der Frauengruppe in dieser Frage noch anschreiben.
Das Programm der Frauengruppe Sankt Martin (mit insgesamt zehn Veranstaltungen) geht in diesem Jahr weiter am Donnerstag, dem 7. März, und zwar noch einmal um 15.30 Uhr sowie dann im Sommer jeweils am Abend um 19.30 Uhr, mit „Eine Reise in das Land der Inkas (Peru)“ von Herrn Ames.
Wolfgang Küper
Artikel verfasst: 11.02.2019, 10:15 Uhr
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