Bewegender ökumenischer Gottesdienst in Avrillé
Nach einigem Hin und Herr mit unseren französischen Partnern wurde man sich dann schnell einig über die Texte für den Gottesdienst: der Psalm 148, die zwei Lesungen und das Evangelium nach Johannes unter dem Motto des Lobes Gottes, der Einheit der Völker und der gegenseitigen Liebe untereinander. Vor Ort gab es dann eine Überraschung nach der anderen.
Die erste Überraschung war die gemeinsame Zelebration einer Messe nach katholischem Ritus des derzeitigen katholischen Priesters von St. Gilles, Pêtre Thomas, einem Senegalesen, mit dem anglikanischen Geistlichen, Father Brian. Ihr gemeinsamer Einzug in die Kirche wurde begleitet vom Gesang des Psalms 148 in deutscher Sprache, unterbrochen durch die Gemeinde vom Refrain, den die zahlreichen Besucher des Gottesdienstes auf ihrem Begleitzettel fanden.
Marion Downing trug die zweite Lesung vor, wonach Father Brian das Evangelium las und eine eindrucksvolle Predigt in drei Sprachen hielt. Er berichtete von seiner Tätigkeit im südlichen Pazifik als anglikanischer Priester und Vertreter des Weltrates der Kirchen und interpretierte mit bewegten Worten die Botschaft des Evangeliums „Liebet einander.“ Im Rahmen der Fürbitten trug Claudia Loewe das Gebet der Vereinten Nationen vor, das wie auch andere Texte in jeweiliger Übersetzung ins Französische und Englische an die Altarwand projiziert wurde.
Eine weitere Überraschung war die Kommunionsausteilung, die zwei anglikanische Geistliche, Father Brain und ein weiterer Geistlicher, der die englische Delegation begleitete, zwei Kommunionhelfer aus Avrillé und Claudia Loewe aus unserer Gemeinde zusammen mit dem Hauptzelebranten, Pater Thomas, vornahmen. Der eine Pfarrer aus England, gestand später, dass er vor Erregung in Tränen ausgebrochen sei, das er zum ersten Male in seinem Leben die Hl. Kommunion in einer katholischen Kirche ausgeteilt habe.
Nach gut einer Stunde sprach dann Prêtre Thomas in seiner fröhlichen afrikanischen Art die Schlussworte dieses einmaligen Gottesdienstes. Sichtlich bewegt und höchst beeindruckt verließen die Besucher die Kirche, um sich in einem Nebenraum noch zu einem kleinen Empfang der Gemeinde St. Gilles zu treffen.
Es war außerordentlich deutlich zu spüren, wie viel Gemeinsamkeiten die verschiedenen christlichen Gemeinschaften doch haben und wie gut man sich – bei gutem Willen aller Beteiligten – bei allen Verschiedenheiten in einer christlichen Gemeinschaft zusammenfinden kann.
Wolfgang Küper
Artikel verfasst: 09.05.2018, 21:11 Uhr
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