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Stellungnahme zur Situation im Bistum

Die Gesamtsituation:

Aufgrund der Entwicklung über Monate und Jahre hinweg ist in diesem Sommer zur Gewissheit geworden, dass Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst nicht in der Lage ist, das Amt eines Bischofs auszuüben.

  • Seine Selbstzentriertheit lenkte von der Verkündigung der christlichen Botschaft ab.
  • Den synodalen Weg des Bistums und die Mitbestimmungsrechte der Gläubigen hat er missachtet.
  • Sein Vertrauen in uns und das Vertrauen des Bistums in ihn sind nicht mehr vorhanden.
  • Seine Glaubwürdigkeit hat er wegen seines zweifelhaften Umgangs mit der Wahrheit verloren.
  • Er hat Mitarbeiter unter Druck gesetzt und sogar bedroht.
  • Beim Geldausgeben hat er kein Gespür für die Notwendigkeiten der Kirche.
  • Bei all dem hat er Recht und Gesetz der Gesamtkirche und unseres Bistums missachtet.
  • Er hat der Kirche weit über unser Bistum hinaus einen sehr großen Schaden zugefügt.

Papst Franziskus hat ihn deshalb am 23. Oktober beurlaubt und aus dem Bistum entfernt. Er hat z.Zt. keinerlei diesbezügliche Befugnisse mehr. Die Leitung des Bistums hat der Papst selbst übernommen und den Wiesbadener Stadtdekan Wolfgang Rösch als seinen Generalvikar eingesetzt. Generalvikar Franz Kaspar ist seitdem entpflichtet. Eine endgültige Entscheidung soll es dann geben, wenn eine Kommission der Deutschen Bischofskonferenz die Umstände um den Bau des neuen Bischofshauses auf dem Limburger Domberg geprüft hat.

Es ist jedoch festzuhalten, dass die endgültige Entscheidung nicht nur von Verfehlungen beim Bau des Bischofshauses abhängen darf, sondern viel wesentlicher von der Unfähigkeit zur Leitung eines Bistums und der zerstörten Glaubwürdigkeit und Vertrauensbasis. Dazu müssen wir aufmerksam die weitere Entwicklung verfolgen und eventuellen Tendenzen zur Rückkehr des Bischofs ins Bistum entschieden entgegentreten. Letzten Meldungen zufolge kann man hier nur einen Realitätsverlust des Bischofs annehmen.

Es wird schon davon geredet, dass es dann einen Aufstand im Bistum geben müsse, an dem sich auch die Gemeindemitglieder beteiligen. Die Mitarbeiter in den diözesanen Gremien sollten dann durch Amtsniederlegungen ihre Mitarbeit mit dem Bischof aufkündigen.

Trotz dieser Bedenken und Befürchtungen gibt es jetzt gleichfalls eine spürbare Erleichterung. Es ist zu hoffen, dass unter der Leitung des neuen Generalvikars eine gewisse Normalität zurückkehrt und dass so bald, als möglich, ein neuer Bischof vom Domkapitel gewählt werden darf. Verlorenes Vertrauen – event. auch bei den vielen, die jetzt aus der Kirche ausgetreten sind – gilt es wieder zu gewinnen durch ein vernünftiges kirchliches Handeln. Debatten über einige entscheidende Veränderungen der Strukturen in unserer Kirche haben schon begonnen. Was vernünftig ist, soll getan werden, ohne dass dabei übers Ziel hinausgeschossen wird.

Die Situation in unserem Pastoralen Raum:

Konsequenzen hat dies alles auch für unsere eigenen Überlegungen um die Zukunft unserer Gemeinden. Ob es künftig noch das Ziel gibt, uns zu einer Pfarrei neuen Typs zu vereinigen, wissen wir nicht. Wir können jetzt hoffen, dass uns das erspart bleibt.

Davon unabhängig sind allerdings die Vorbereitungen für einen größeren Pastoralen Raum zusammen mit der Pfarrei Bad Soden/Sulzbach. Der wird nach Aussage der Bistumsleitung umgehend kommen, wenn Pfr. Schäfer in den Ruhestand geht. Dann wird wohl mir die zusätzliche Leitung seiner Pfarrei übertragen und wir werden dann ein gemeinsamer Pastoraler Raum mit dann vier Pfarreien werden. Ich habe bereits öffentlich erklärt, dass ich das für möglich halte und dass ich dazu bereit bin. Es ist zwar kein Idealzustand, scheint aber angesichts der Alternativen vertretbar zu sein. In dieser Ansicht fühle ich mich mitgetragen von den Gremien unseres jetzigen Pastoralen Raumes. Hoffentlich ist das auch mit den Gremien in Bad Soden/Sulzbach der Fall.

Für mich ist die dann sicher höhere Belastung zunächst festzumachen an dem erhöhten Aufwand der Zusammenarbeit mit den Gremien und den Mitarbeitern. Das Pastoralteam und die Anzahl der Angestellten wird größer. Kategoriales Arbeiten wird neben dem gemeindespezifischen Arbeiten einen noch größeren Stellenwert bekommen. Das muss allgemein akzeptiert werden. Ohne einen zusätzlichen neuen priesterlichen Kollegen wird eine vernünftige Gottesdienstordnung nicht zu gewährleisten sein, wenn gleich auch die Anzahl der Gottesdienste reduziert werden muss. Vier Pfarrgemeinderäte, ein Pastoralausschuss und wahrscheinlich zunächst auch die Leitung des Bad Soden/Sulzbacher Verwaltungsrates erfordern eine Mindestanzahl von wenigstens 36 Sitzungen pro Jahr. Es versteht sich von selbst, dass dann in max. sechs Sitzungen pro Gremium ein sehr konzentriertes Arbeiten erforderlich ist.

Sollte mir allerdings der synodale Dialog erschwert werden durch Versuche, die genannte Maximalzahl von sechs Sitzungen pro Gremium nicht zu akzeptieren oder den Dialog ohne mich zu gestalten, wird dies die Zusammenarbeit schwer belasten und für mich unmöglich machen. Gleiches gilt, wenn die der Situation geschuldeten erforderlich werdenden Veränderungen uns Hauptamtlichen Seelsorgerinnen und Seelsorgern als negativ angelastet werden. Dann werde ich mich wahrscheinlich gezwungen sehen, eine baldige Vereinigung zu einer Pfarrei neuen Typs anzustreben. Das möchte ich allerdings vermeiden, da es einer spürbaren Entmachtung der Ortsgemeinden gleich käme.

Alexander Brückmann

7. Nov. 2013

Artikel verfasst: 09.11.2013, 10:14 Uhr

 

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