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Armenien: Klöster in atemberaubender Landschaft

Nach einem Nachtflug von Frankfurt über Wien nach Jerivan, der Hauptstadt Armeniens, ging es zunächst auf eine erste Stadterkundung mit dem einzigartigen Handschriften- und dem Historischen Museum und der eindrucksvollen Genozid-Gedenkstätte an den Völkermord der damaligen „Jungtürken“ an den Armeniern im Jahre 1915. Am „Heiligen Berg“ der Armenier, Ararat, der heute auf türkischem Gebiet liegt , und der von den Russen bewachten türkisch-armenischen Grenze vorbei ging die Reise sodann zum Kloster von Chor Virap („Tiefe Grube“). Hier schmachtete der Heilige Grigor 15 Jahre lang, bevor auf sein Betreiben hin Armenien im Jahre 301 das erste christliche Land der Welt wurde. Es folgte das Kloster Noravank, angelehnt an eine beeindruckende Felslandschaft.

Nach der Fahrt mit der längsten Seilbahn der Welt gab es in der Klosteranlage Tatev, die seit dem 4. Jht. besteht, eine Begegnung mit dem dortigen Erzpriester Pater Michael. Ein Halt an der Karawanserei auf dem Selim-Pass an der alten Seidenstraße und ein Besuch des mit Kreuzsteinen übersäten Friedhofs von Noratus waren die nächsten Stationen. Es folgte der Besuch des Priesterseminars auf der Sewan-Halbinsel, wo ein Teil des insgesamt überraschend zahlreichen armenischen Priesternachwuchs ausgebildet wird. Am Sonntag gab es dann eine Teilnahme am Gottesdienst in der nahegelegenen Mutter-Gotteskirche und die Besichtigung der Sewanklosters.

Weitere Klosterbesichtigungen folgten: Goschawankh, Haghartsin, Sanahin und Haghpat, zumeist Anlagen mit Bibliotheken, Versammlungssälen, mehreren Kirchen, Glockentürmen und Mönchszellen. Abschließend, gewissermaßen als Höhepunkte, besuchte die Gruppe den „armenischen Vatikan“, den „Heiligen Stuhls“ der eigenständigen armenisch-apostolischen Kirche in Etschmiadzin mit seiner beeindruckenden Kathedrale, weiteren Kirchen und dann die aus der Mitte des 7. Jhts. stammende Kirchenruine von Zvartnoz sowie das aus dem 4. Jht. stammende Höhlenkloster von Geghard, alle drei UNESCO-Weltkulturerbestätten.

Bei dem Besuch des Geländes des „Heiligen Stuhls“ in Etschmiadzin traf die Reisegruppe auch zufällig auf den Obersten Patriarchen und Katholikos aller Armenier Karekin II. und seinen Kollegen Aram I, den Katholikos und Armenischen Patriarchen von Kilikien mit Sitz in Beirut, Libanon, begleitet vom armenischen Präsidenten Sersch Asati Sargsjan. Sie waren aus Anlass der vom 24.-27-9. stattfindenden Bischofskonferenz der armenischen apostolischen Kirche zusammengekommen.

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Wanderungen durch das Höhlendorf Chendzoresk und über die Anhöhe des Sewan-Sees sowie der Besuch des hellenistischen Tempels von Garni rundeten das prall gefüllte Programm ab. Aber wir haben noch lange nicht alles gesehen, was dieses alte Kulturland zu bieten hat. Es hat trotz Jahrhunderte langer Besatzung, ständigen Einfällen fremder Mächte, des Versuchs seiner vollständigen Ausrottung Anfang des vergangenen Jahrhunderts und der über 70 jährigen sowjetischen Herrschaft seine schon lange vor Christi Geburt entstandene und über die Jahrhunderte, vor allem in religiös-kultureller Hinsicht, entwickelte eigene Identität bewahrt . Sie ist allerdings immer noch von den Nachbarn im Westen und Osten bedroht, auch wenn das heutige Territorium des seit 1991 unabhängigen Landes nur die Größe des Bundeslandes Brandenburg besitzt, nicht einmal ein Drittel seines ursprünglichen Hauptsiedlungsgebietes.

Kein Wunder, dass bei der Fülle der Eindrücke von Land und Leuten und der herausragenden armenischen Reiseleitung die Stimmung außerordentlich harmonisch war und es keinerlei Zwischenfälle gab. Armenien zeigte sich als ein aufstrebendes und jugendliches Land mit einer sehr lebendigen Hauptstadt und sehr ordentlichen Hotels. Es gibt aber auch noch viele, vor allem wirtschaftliche, Probleme, die doch manchen Armenier, vor allem junge Leute, ins Ausland treiben, wo schon mehr als die Hälfte der Armenier leben, vor allem in Russland und in den USA und Frankreich. Zum Schluss der Reise waren sich alle einig, auch nach einem erneuten Nachtflug bei der Rückkehr: Es hat sich wirklich gelohnt, Armenien ist eine Reise wert.

Wolfgang Küper

Artikel verfasst: 28.09.2013, 11:54 Uhr

 

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