Verabschiedung von Gemeindereferentin Müller
Abschiedsgedicht
an die Gemeinde St. Pankratius, Schwalbach
2001, das ist das Jahr
In dem ich hierher gekommen war.
St. Martin, Limes war der Einsatzort
Dort verkündete ich das Gotteswort
Sei es in der Schule, Katechese oder auch im Gotteshaus
Kleine, Große, Junge, Alte, ich war fast in jedem Haus.
Lernte viele viele Menschen kennen
Lange dauerte es, bis ich ihre Namen konnte nennen.
Ich tat alles so gut wie ich es nur konnte
Aber viele trauerten dennoch um Hans-Peter Labonte.
Doch schon bald haben viele es geschätzt
Und es wurde überall herum geschwätzt:
Die Neue – Frau Müller – ist auch sehr nett.
Das Pastoralteam in Schwalbach war wieder komplett.
Hier in St. Martin sorgte ich mich um das Wichtige,
legte mir ein Fell an für manches Nichtige.
Ein Tausendsassa muss man sein
Für die Menschen tagaus und tagein
Unterricht, Gottesdienst, Katechese, Beerdigung, so manches Einerlei rundherum:
In Kirche, Schule, Friedhof und Gemeindezentrum.
Als Gemeindereferentin und Bezugsperson
Bekam ich von vielen Anerkennung und Lohn
Viele nette Gespräche entstanden entlang des Mittelwegs
Hier sind die Christen in der Limes auch heute immer unterwegs
Die vertraute Pfarrei, sie sollte allerdings nicht von Dauer sein
Schon bald lag auf vielen lieben Herzen ein schwerer Stein
Abschied vom großen vertrauten Haus
Hier ging man doch immer ein und aus.
Tränen wurden vergossen, Emotionen kochten hoch
Und die Fusion, sie kam dann doch.
Die Leute vom Verwaltungsrat hatten jetzt ein schweres Los
Von überall her hörten sie Schimpfe bloß
Ein runder Tisch musste her
An dem jeder sich kann beschwer.
Heute sei den Menschen von damals dank gesagt
Ein Glück, dass wir die große Pfarrei in Schwalbach gewagt.
Zu klein waren wir, das Geld reichte weder hinten noch vorn
Durch die Demographie hatten wir den Ruf als blühende Gemeinde schon verlorn.
Jetzt können wir vieles wieder leisten und schaffe
Und sonntags gibt’s immer noch ein guten Kaffee
Von Herzen wollen wir Gott loben und uns freuen
Und die Fusion auf keinen Fall bereuen
So manche Träne wird zwar heute manchmal noch geweint
Aber im Grunde haben wir uns alle glücklich vereint
So war ich nun Referentin in ganz St. Pankratius
Gemeinsam brachten wir alles gut in Fluss
Wir haben gemeinsam gebetet, gesungen, gelacht und geweint,
gefeiert, geplant, diskutiert, geschafft immer alles froh vereint
Dafür danke ich euch heute einem jeden hier von ganzem Herzen
Und ihr wisst alle, ich habe selbst habe auch große Abschiedsschmerzen.
Heute gestalten wir Gemeinde im Pastoralen Raum
Und auch hier liegen viele Chancen und es wird bestimmt ein starker Baum
Ein Pfarrer für alle drei
Ein großes Team hat er Euch gebracht herbei
Auch wenn ich jetzt bald gehen muss
Gibt es einen guten Schluss.
Denn für mich kommt Eva Kremer hinzu
Ihr lernt sie kennen im Nu
Nehmt sie auf mit offenen Armen und großem Herz
Sie ist eine tolle Frau, dass ist kein Scherz
Euren Pfarrer und das Pastoralteam haltet in Ehren
Denn gemeinsam könnt ihr allem Bösen währen
Im guten Miteinander spürt man große Kraft
Und staunt was man zusammen alles schafft
Vergesst nie, Gott ist mitten unter euch lebendig
Seine Liebe und Nähe währt beständig
Um ihn allein soll es euch gehen und um sein Reich
Vor ihm sind wir letztlich alle gleich
Ob klein, groß, alt, jung, krank und gesund
Wir allen gehören zu seinem Bund
Tretet immer füreinander ein
Der Glaube in eurer Mitte stets groß soll sein
Gott allein gibt euch immer die Kraft
Schaut auf ihn bei allem was ihr schafft
Sein Segen ruft euch immer immer herbei
Und habt keine Angst, auch nicht vor der Großpfarrei
Danken möchte ich euch allen hier
Glaubt mir, ich war gerne hier
Im Herzen werde ich euch alle bei mir behalten
Die kleinen und großen die jungen und alten
Danke auch für all die guten Wünsche und Gedanken
Die Verbundenheit mit euch kennt keine Schranken
Der Vorsitzende des Pfarrgemeindesrates, Dr. Michael Molter, hatte zuvor die Arbeit von Frau Müller in einer Rede gewürdigt. Der Text hier in Auszügen:
Liebe Frau Müller,
nach 12 Jahren Gemeindearbeit bei und mit uns in Schwalbach haben Sie sich entschlossen, noch einmal eine neue Herausforderung zu suchen. Das heißt für Sie und für uns aber auch Abschied nehmen und jetzt ist es soweit.
Als Sie sich im Mai 2001 im PGR der Pfarrei St. Martin vorstellten, war Herr Kändler Pfarrer in St. Martin und Irmgard Hepp PGR-Vorsitzende, und die beiden PGRs hatten gerade damit begonnen, gegenseitig „Beobachter“ zu den PGR-Sitzungen zu entsenden.
In Ihrer ersten Sitzung des PGR als Gemeindereferentin und Bezugsperson hatten Sie das geistliche Wort übernommen , festgemacht an der Textstelle „Ich bin gekommen, um Feuer auf die Erde zu werfen“. Sie haben darauf abgehoben, dass Jesus uns ermutigen will, Konflikte mutig anzugehen, weil sich nur so etwas bewegen kann.
Und es gab in Ihrer Zeit mit uns eine Menge Konflikte, die wir mutig anzugehen hatten. Viele Konflikte resultierten aus der von uns ab 2005 angestrebten Fusion der beiden Pfarreien. Ich denke da an den Runden Tisch, bei dem Sie und der PGR viel Unmut zu hören bekamen. Gemeinsam mit dem PGR und Pfarrer Kändler haben Sie beharrlich daran mitgearbeitet, dass die Fusion am Ende gelang und auch in den Köpfen stattfand.
Insbesondere die Arbeit mit Kindern lag Ihnen sehr am Herzen, ob im Kindergarten, im Religionsunterricht, beim Kinderbibeltag oder bei der Vorbereitung auf die Erstkommunion. Ganz stark mit Ihrer Person waren auch die Sternsingeraktionen verbunden. Sie haben die Kinder – oft waren es allein in St. Martin 3 oder 4 Gruppen, die den Segen in die Häuser brachten – vorbereitet und motiviert, auch bei schlechtem Wetter zwei oder gar drei Tage durch die Straßen zu gehen.
Ein zweiter Schwerpunkt Ihrer Arbeit war das caritative Handeln in der Gemeinde. Sie haben den Besuchsdienst für Einsame mit aufgebaut und gemeinsam mit Irmgard Hepp einen Besuchsdienst für Neuzugezogene organisiert, erst in St. Martin und dann, nach der Fusion, für ganz Schwalbach. Sie hatten immer einen Blick für die Not, die bei genauerem Hinsehen insbesondere an einigen Brennpunkten in der Limesstadt zu finden war.
Sie haben in den Jahren bei uns viele Gemeindemitglieder beerdigt und die Hinterbliebenen in ihrer Trauer begleitet. Ich weiß von Vielen, denen ihr Beistand sehr geholfen hat, mit ihrer Trauer umzugehen.
Ich kann hier natürlich nicht alles benennen, was Sie für und mit uns getan haben und so wollen Ihnen die Gruppen, die unser Gemeindeleben getragen haben und auch weiter tragen werden, ein kleines Andenken hinterlassen. Sie werden jetzt hier an der Pinnwand, in deren Zentrum St. Martin steht, ein kleines Erinnerungsbild oder –blatt anheften.
Artikel verfasst: 24.06.2013, 21:19 Uhr
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