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Gedanken zum Sakrament der Eucharistie

Beim letzten Abendmahl vor seinem Tod „nahm der Herr das Brot, sprach den Segen, brach das Brot und teilte es aus“. So steht es fast gleichlautend an vier Stellen im Neuen Testament (Mk 14,22; Mt 26,26; Lk 22,19 und 1 Kor 11,23-24). Und wie es weiter heißt, hat er die Seinen aufgefordert, dies immer wieder „zu seinem Gedächtnis“ zu tun.

Erinnerung, Gemeinschaft und Stärkung – diese Themen schwingen mit, wenn wir in Jesu Namen zusammenkommen. Wir erinnern uns dankbar und dankend an ihn und gehen gestärkt von ihm wieder auseinander. „Eucharistiefeier“ nennen wir deshalb unsere Messe. Es ist der griechische Name für das deutsche Wort „Danksagung“.

Danksagung wird aber auch das Sakrament der Eucharistie allein genannt. Schließlich handelt es sich dabei nicht nur um ein verwandeltes Brot, sondern dieses Brot will immer Gemeinschaft mit Gott und untereinander herstellen. Auch wer es allein isst, weiß, dass er dadurch mit allen verbunden ist, die zur Gemeinschaft gehören. Diesen Sinn hat Jesus beim letzen Abendmahl dem Brot gegeben, das er mit seinen Jüngern geteilt und gegessen hat. Und diesen Sinn geben wir dem Brot in unseren Gottesdiensten auch, weil wir sagen, dass dieses Brot jetzt nicht mehr nur Brot ist, sondern zu unserem Gemeinschaftszeichen verwandelt wird. Wir essen es in Jesu Sinn miteinander. Hier feiert die Gemeinschaft der Christen sich selbst und dies stiftet auch Gemeinschaft. So wie das Brot von uns geteilt wird, soll auch unser Leben miteinander geteilt werden. Keiner lebt für sich allein. Wie die Juden beim Pascha-Mahl sehen auch wir uns alle als von Gott befreite Menschen, die nicht versklavt sind, sondern ungehindert miteinander und mit Gott in Verbindung sind. Dafür können wir dankbar sein: Eucharistie!

Das Vermächtnis Jesu und sein Auftrag vermag das ganze Leben eines Menschen zu ändern, wenn er es begreift und danach handelt. Es war aber offenkundig nicht immer einfach, Jesus zu verstehen und die Konsequenzen daraus zu ziehen. Weil es nicht einfach war, sind die Kirche und ihre Priester oft ins Rituelle geflüchtet. Es war einfacher, das Abendmahl „nachzuspielen“, als den Auftrag auszuführen, hinauszugehen und die Welt christlich zu gestalten.

Geradezu ein Berg von Missverständnissen hat die Eucharistie über die Jahrhunderte zugeschüttet. Man denke nur an die lateinischen Wandlungsworte der Messe: „Hoc est enim corpus meum“. Weil das einfache Volk die Wandlung als Zauberei verstand, wurde die Abwandlung der lateinischen Worte zur allgemein gebräuchlichen Zauberformel: Hokus Pokus. Aber es muss nicht unverständlich bleiben. Immer, wenn wir uns die Mühe machen, das scheinbar Selbstverständliche der Eucharistie neu zu betrachten, wird das alte Vermächtnis Jesu mit neuem Leben gefüllt. Nicht das Brot allein ist heilig, sondern wir werden heilig, indem wir es teilen. Nicht der Priester allein ist wichtig, weil er die Worte kennt und das Brot in Händen hält, sondern alle verwandeln das Brot und sich zur geisterfüllten Gemeinschaft Gottes.

Bei der Weitergabe dieses Wissens dürfen wir eine Chance unserer Tage nicht verpassen: Unsere Kinder können von vorn anfangen, Jesus und sein Gemeinschaftszeichen zu verstehen. Sie haben noch nicht gelernt, was wir Erwachsene angesichts der Eucharistie in unseren Köpfen haben. Bevor wir ihnen Formeln und Riten beibringen, können wir ihnen die Geschichte Jesu erzählen: Er hat Freundschaft gesucht und viel dafür getan – wenn nicht alles! Er hat uns gesagt, dass Freundschaft erneuert werden muss, am besten, indem man immer wieder zusammenkommt in seinem Namen. Das einfachste Zeichen von Freundschaft ist Miteinander-Essen. Weil wir das begreifen, danken wir Gott und feiern ein Fest: Danksagung / Eucharistie – Gemeinschaft mit Gott und untereinander.

Alexander Brückmann

Artikel verfasst: 20.04.2013, 11:57 Uhr

 

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