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Das Sakrament der Krankensalbung

Sakramente sind Zeichen der Nähe Gottes in besonderen Lebenssituationen. Jede schwere Krankheit, die vielleicht sogar zum Tod führen kann, wirft uns Menschen aus der gewohnten Bahn. Normale Abläufe werden unmöglich, und die Entfaltung des Lebens ist eingeschränkt

Gerade in einer solchen Situation soll uns unser Glaube an Gott und die Solidarität der Gemeinschaft helfen. Im Jakobusbrief des Neuen Testaments steht: „Ist einer von euch krank? Dann rufe er die Ältesten der Gemeinde zu sich: Sie sollen für ihn beten und ihn im Namen des Herrn mit Öl salben.“ (Jak 5,14). Es ist wichtig, dass ein Kranker sich nicht allein gelassen oder sogar vergessen fühlt. Man muss ihn besuchen, den Kontakt nach draußen aufrecht erhalten, seinen Lebenswillen stärken und ihm helfen, mit seiner Krankheit zu leben. Und auch wenn es dem Tod entgegen geht, können wir uns beistehen und das Versprechen einlösen, dass keiner allein gelassen wird – zuletzt ganz bestimmt auch von Gott nicht.

Die Salbung versteht sich dabei als jene uralte Zeichenhandlung, die die Menschheitsgeschichte schon in frühester Zeit kennt. Öl, besonders auch duftendes und kostbares Öl, trägt zum Wohlbefinden des Menschen bei. Es ist keine Medizin, die den Körper heilt, sondern Labsal für die Seele. Könige wurden gesalbt und damit heraus gehoben aus der Menge der Gewöhnlichen. Wer gesalbt wird, ist etwas Besonderes: besonders gepflegt und besonders geehrt. Deshalb ist auch der Gesandte Gottes ein Gesalbter, ein Messias (auf Hebräisch) oder ein Christus (auf Griechisch). Wir Christen – wir Gesalbte – sind ihm gleich und alle vor Gott etwas Besonderes.

Die Kirche kennt mindestens drei Salbungen. Und alle sind sie Zeichen für den besonderen Schutz Gottes, unter dem wir stehen. Zum ersten Mal bei der Taufe. Hier werden wir genauso gesalbt mit Chrisam (dem „Christus-Salböl“) wie später bei der Firmung. Priester werden zudem noch einmal eigens gesalbt bei ihrer Priesterweihe in den Handflächen, damit sie das Werk Gottes zum Heil der Menschen ausführen. Und schließlich sind die Bedrängten, Kranken und Notleidenden wie auch die Sterbenden im besonderen Blick Gottes. Sie werden durch die Salbung erinnert an ihre gläubige Verbindung mit Christus und so bestärkt in ihrem Glauben und im Gebet der Gemeinde.

Bis vor einigen Jahrzehnten wurde die Krankensalbung erst gespendet, wenn sicher war, dass die Krankheit zum Tod führt. Deshalb wurde sie auch immer weiter hinausgezögert, denn es war klar: nach der Salbung folgt der Tod. Dieser Umgang mit dem Sakrament hat dazu geführt, dass es heute manchmal zu spät und meistens gar nicht mehr gespendet wird. Es ist ein vergessenes Sakrament geworden.

Zu hoffen bleibt, dass wir uns als Christen auch in Krankheit nicht aus den Augen verlieren. Denn sind wir aus den Augen, dann sind wir auch bald aus dem Sinn. Wir können unsere Gemeinschaft aufrecht erhalten, indem wir die Kommunion der Gemeinde in die Häuser ausdehnen (Hauskommunion für Gebrechliche und Kranke). Und wir können den Kranken anbieten, mit ihnen durch die Salbung mit Gottes Geist auf seinen Beistand zu vertrauen.

Eine weiterführende Überlegung zum letzten Gedanken wäre sogar, dass nicht nur die Person, die alt oder krank ist, das Sakrament empfängt. Mitbetroffen davon sind ja auch die unmittelbar Nahestehenden, die pflegen und in einer Wohnung zusammenleben. Auch sie bedürfen des Beistandes Gottes, brauchen Kraft aus dem Glauben. Die Salbung sollte dann auch allen gespendet werden. Das wäre zu überlegen.

Alexander Brückmann

Artikel verfasst: 20.04.2013, 12:19 Uhr

 

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