Pater Frei Alido auf Besuch in Deutschland
Frei Alido, Juliane Kamphus und ihre Kinder, in der hinteren Reihe Pfarrer Ghiraldin
Trotz Schneefall sind wir gut mit em Auto durchgekommen und waren zeitig da. Frei Alido und seine zwei Begleiter und die "Dolmetscherin" (eine frühere Schülerin von Pfarrer Ghiraldin, die einige Zeit bei Frei Alido gelebt und die Projekte unterstützt hat) kamen dann etwas später. Frei Alido geht es gut, erhatte vor einigen Jahren eine Herzoperation. Es war eine sehr beeindruckende Begegnung. Frei Alido war sehr herzlich und sichtlich gerührt, als er hörte, dass wir während seiner Krankheit in Schwalbach an ihn gedacht haben. Er hat sich ganz besonders für die jahrelange Unterstützung aus Schwalbach bedankt und sich entschuldigt, dass er uns dieses Mal nicht besuchen konnte. Aber dann wäre sein Reiseplan wirklich zu voll gewesen.
Bezüglich dr Projekte ist seine größte Sorge der Konflikt um das Land: Einige Kaiowa-Guarani-Stämme leben auf Land, auf das Farmer Anspruch erheben, da es sie es entweder von der Regierung gekauft haben oder die Regierung es ihnen zugesprochen hat. Der Eigentumsanspruch der Kaiowa-Guarani wird in sehr langwierigen Studien von Experten geprüft. Die Farmer haben keinerlei Interesse, die Fragen zu klären, insbesondere, weil die Regierung die Farmer nicht in allen Fällen entschädigt, falls das Land den Kaiowa-Guarani zugesprochen wird. Es gibt immer wieder blutige Auseinandersetzungen, zum Teil auch mit Todesfällen.
Am Tag unseres Gespächs erhielt Frei Alido die Nachricht, das ein Guarani-Stamm in seinem Gebiet aus Verzweiflung über die ungeklärte Grundbesitzfrage angedroht hat, kollektiv Selbstmord zu begehen, einschließlich der Kinder. Das hat ihn sehr bekümmert. Etwa in einem Drittel der Dörfer, die er betreut, gibt es Konflikte mit den Farmern.
Aber es gibt auch positive Entwicklungen, so hat sich z.B. die Gesundheitsvorsorge und die Schulsituation sehr verbessert. In den Schulen wird jetzt zweisprachig unterrichtet - Portugiesisch und Guarani, und die Kinder lernen auch Guarani schreiben.
Leider ist es immernoch so, dass die Indigena-Behörde, wenn sie mal Geld hat, den Guarani sehr freigiebig gibt ohne Gegenleistung, und wenn die Behörde kein Geld mehr hat, die Hilfe ausbleibt. Frei Alido hat das beklagt, da es nicht der Eigenständigkeit zuträglich ist, sondern eher Abhängigkeiten schafft bzw. verstärkt."
Juliane Kamphus
für die PARTNER DER WELTKIRCHE
Artikel verfasst: 06.12.2012, 21:16 Uhr
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