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Pfr. Brückmann: Mögliche Änderungen (23.8.2010)

Pfarrer Alexander Brückmann:
Was ändert sich, wenn die „Pastoralen Räume die Pfarreien der Zukunft" werden?

- Konsequenzen der vom Bischof vorgesehenen Strukturveränderungen im Bistum Limburg -

* Die Groß-Pfarrei heißt anders (nach der Pfarrkirche) und hat Filialorte mit Filialkirchen.
* Es gibt ein zentrales Pfarrbüro (am Ort der Pfarrkirche) und Gemeindebüros in den Filialorten mit eingeschränkten Öffnungszeiten.

* Dienstsitz des Pfarrers und aller hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist das zentrale Pfarrbüro (Anzahl der Büroräume?). In den Filialen wird es weniger Präsenz der Seelsorgerinnen und Seelsorger geben - genauso auch, wie bei den einzelnen Gemeindeaktivitäten. Eventuell werden sich eine oder mehrere ehrenamtliche Gemeindemitglieder zu Ansprechpersonen vor Ort entwickeln („Bezugspersonen").

* Es wird einen gesteigerten Organisationsaufwand und einen hohen Bedarf an Koordinierung für die Aktivitäten in 6-8 „Kirchorten" der Groß-Pfarrei geben.

* Der Geldverkehr und das Rechnungswesen für die einzelnen Gemeindegruppierungen und ihre ehrenamtlichen Leiterinnen und Leiter (z.B. Seniorenclub) wird erschwert, da das zuständige Pfarrbüro meistenteils schwieriger zu erreichen sein wird.

* Die Anzahl der Dienstfahrten (und -km) wird sich deutlich erhöhen genauso wie der Aufwand an technischer Vernetzung und Kommunikation (Telefon, Internet, etc.).

* Der Pfarrgemeinderat und auch der Verwaltungsrat werden jeweils größere Gremien sein, bestehend aus Mitgliedern aller Filialorte und der Zentrale. Alle benötigen einen Überblick über alle Orte der Pfarrei. Im PGR ist die Mitgliedschaft des Pfarrers und seiner hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zwingend erforderlich. Im Verwaltungsrat muss dies nicht unbedingt sein. Die Anzahl der Sitzungen wird sich für die beiden Gremien deutlich erhöhen, was vor allem für die Ehrenamtlichen eine Vermehrung von Sitzungen bedeutet. Einen Pastoralausschuss und eine Konferenz der Verwaltungsrats-Vorsitzenden gibt es dann nicht mehr. (Die Synodalordnung des Bistums wird angepasst werden müssen.)

* In den einzelnen Kirchorten (und in der Zentralgemeinde?) werden Ortsausschüsse des PGR und auch des VRK gebildet werden - ohne zwingende Beteiligung des Pfarrers oder seiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Diese Ausschüsse bearbeiten Angelegenheiten von nur örtlichem Interesse. Allerdings entscheiden sie im Rahmen der Gesamtverantwortung des Pfarrgemeinderates bzw. des Verwaltungsrates, mit denen entsprechende Absprachen zu treffen sind.

* Sonn- und Feiertagsmessen wird es in der Regel in jedem Kirchort geben. Oft wird die Regel aber auch Ausnahmen haben, besonders zu Urlaubs- und Krankheitszeiten sowie an den Feiertagen. Dann gibt es vermehrt Wortgottesdienste (mit Kommunionfeier?) oder die Gemeindemitglieder fahren in den nächsten Kirchort zur Messe. Es wird darüber hinaus je nach Wunsch und Möglichkeit mehr Wortgottesdienste, Andachen usw. geben.

*Der liturgische Kalender und die liturgische Leseordnung werden den veränderten Möglichkeiten angepasst werden (müssen). Feiertage wie Dreikönig, Christi Himmelfahrt, Fronleichnam, Allerheiligen/Allerseelen werden z.T. auf Sonntage verlegt und die Werktagsleseordnung wird eher zu einer Auswahl-Ordnung werden.

* Die kirchenrechtliche Pflicht zur Taufe (und Trauung) in der Pfarrkirche wird nicht bleiben können.

* Bischöfliche Beauftragungen (Kommunionhelfer, Beerdigungsdienst etc.) werden für ein viel größeres Einsatzgebiet gelten.

* Der Veränderungsbedarf an kirchlichen und staatlichen (kommunalen) Akten wird viel Zeit in Anspruch nehmen (Kirchenbücher, Grundbücher, Bankkonten etc.).

* Die Zusammenarbeit auf oekumenischer wie auch auf kommunaler Ebene wird schwieriger sein, da die evangelischen Pfarrgemeinden und auch die Städte keinen eindeutig ihnen entsprechenden Gesprächspartner mehr haben. Umgekehrt hat die Groß-Pfarrei viele oekumenische und kommunale Partner, mit denen der Kontakt zu pflegen ist. Gleiches gilt für die Zusammenarbeit mit den Schulen und den Pietäten.

* Der Pfarrer und seiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden keine eindeutige Heimat mehr haben, genauso wie sie für die Gemeindemitglieder in den einzelnen Kirchorten immer Außenstehende sein werden. Persönliche Beziehungen werden weniger werden und die Seelsorge (Pastorale Arbeit) wird mehr zur Dienstleistung. Es gibt vielleicht Seelsorgerinnen und Seelsorger, die das wünschen. Für die meisten ist es aber eine Belastung. Telefon und e-mail werden viele persönlichen Gespräche ersetzen müssen.

* Gemeindemitglieder werden gezwungen sein zu Sitzungen und Elternabenden (zum Beispiel) viel öfter aus ihrer Gemeinde heraus in einen Nachbarort zu fahren.

* Die von der Kirche verdrängte Lösung neuer Zugangswege zum Priestertum wird sich wie ein Stachel im Fleisch als ständige Frustration und Lähmung in den Gemeinden einnisten. Berufungen zum Priestertum und zum Pastoralen Dienst werden immer unattraktiver und werden deshalb weiter zurückgehen.

* Der Zusammenhang dieser Entwicklung mit den schwindenden Katholikenzahlen bleibt z.T. spekulativ. Es ist aber kaum zu leugnen, dass sich viele aus den Gemeinden und sogar aus der Kirche zurückziehen werden.

Alexander Brückmann, 23. August 2010

 

Artikel verfasst: 23.08.2010, 21:08 Uhr

 

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